von tk
Die US-Metaller AXEMASTER wurden 1985 von Gitarrist Joe Sims, Sänger/Bassist Christopher Michael und Drummer Brian Henderson gegründet, um fortan die Metalwelt im Sturm zu erobern. Leider hat es die kultige Combo nie über den Underground hinaus geschafft, hier sich jedoch einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Das Trio spielte in dieser Besetzung insgesamt vier Alben ein, bevor man sich durch Line-Up-Wechsel bedingt in THE AWAKENING (nicht zu verwechseln mit gleichnamiger Gothrock-Combo aus Südafrika) umbenannte, noch ein Album veröffentlichte und 1995 endgültig von der Bildfläche verschwand. Das unabhängige griechische Label Burning Star Records hat das legendäre Debüt "Blessing In The Skies" nun wiederveröffentlicht, mit drei Bonustracks versehen und den Track "Slave To The Blade" gleich noch als Videoclip mit draufgepackt, dessen kultiges 80er Flair jeden Old-School-Metaller in Verzückung versetzen dürfte. Natürlich ist das Soundkleid, in das die neun stählernen Hymnen gehüllt sind, nach heutigen Maßstäben nicht mal mehr auf Demo-Niveau angesiedelt. Aber hier regiert noch der urwüchsige wie unverfälschte Metalspirit, fernab von synthetisch aufgemotztem Euro-Powermetal-Gedudel heutiger Tage. Nach dem monstermäßigen Intro "The Prophecy" legen AXEMASTER gleich mit der epischen Hymne "Golgotha" los, die immer wieder von feinen Gitarrenmelodien durchzogen wird. Die urwüchsige Mischung aus AC/DC, JUDAS PRIEST, METAL CHURCH und Joe Sims' frenetischem, durch Mark und Bein gehenden Gesang fügen sich zu einem perfekten Ganzen zusammen und erzeugen beim Rezensenten wohlschaurige Glücksgefühle. Die Gitarrenarbeit des Songs "Predator" kann man einfach nur als hellen Wahnsinn bezeichnen. Was hier an Riffs abgefeuert wird, lässt sich schwerlich in Worte fassen. Die Songs zeichnen sich trotz einiger verspielter und epischer Passagen durch Eingängigkeit und zeitlos gutes Riffing aus und haben auch 20 Jahre später nichts von ihrem urigen Flair eingebüßt. 1995 erschein ebenfalls über ein griechisches Label (Unisound Records) eine Best Of-Scheibe (AXEMASTER/THE AWAKENING: 1985-1995), die mittlerweile aber nur noch auf Metalbörsen aufzutreiben sein dürfte. Underground-Metaller, die die Original-LP nicht im Schrank stehen haben, sollten sich die digitale Ausgabe dieses metallischen Kleinods in jedem Fall besorgen.
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