von *tf
Mit der aktuellen Produktion legt der New Yorker Big Band-Mann Drake ein persönlich gehaltenes Stück Musik vor, welches für heutige Ohrenträger ungewohnt altmodisch, bestenfalls noch zeitlos klingen mag, jedoch ohne ins Nostalgische abzurutschen. Drake verarbeitet in den sechs breit arrangierten Songs Stationen, die für sein Leben prägend waren. So finden sich Urlaub, Kindheit, Beziehungen und die Erinnerung an bereits dahingeschiedene Freunde ebenso in der Sammlung wie textlich-musikalische Annäherungen an Vietnam, den Schwarzen September und den Zweiten Weltkrieg. Die letzteren Beispiele sind wahrscheinlich ohne US-Kontext nicht zu verstehen, erlauben dem kritischen alten Europäer allerdings auch einen direkten Einblick in Formen amerikanischer Vergangenheitsbewältigung. Ich finde Drakes Platten, die er mit Big Band eingespielt hat, um Längen besser. Aber das ist immer schwierig auszusprechen, wenn jemand sein Album so persönlich hält. Sicher lohnt es sich für den Zweifelnden, zuerst in Drakes Website zu prüfen, was man mit der aktuellen CD zu erwarten hat.
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