von CSB
Was sagt man dazu - eine Platte von den Faröer Inseln. Na wenn CrossOver nicht international geworden ist ... Und um es gleich vorweg zu nehmen, Herr Eysturstein vertritt seine kleine bergige Inselgruppe überaus kompetent und überzeugend. Wer also angesichts des Covers eine holprige Untergrund-Death Metal-Band erwartet hätte, der sieht sich ganz und gar getäuscht. Stattdessen bietet "Havsglod" neun wunderschöne, ruhige und nachdenklich wirkende Songs in der Schnittmenge von sanftem Alternativrock, Elektropop und diversen Songwriterelementen. Stilistisch könnte man das Ganze vielleicht im weitesten Sinne mit Björk oder Sigur Ros vergleichen, aber das auch nur, weil es diesen Künstlern auf ähnlich souveräne und irgendwie geheimnisvolle Weise gelingt, abseits von gängigen, typisch westeuropäischen Songstrukturen, mit relativ spartanischer Instrumentierung eine hochintensive und dennoch entspannte Atmosphäre aufzubauen. Gerade Songs wie das größtenteils zweistimmig gesungene "Above" oder das tieftraurige unter die Haut gehende "How Do You Feel?" sind, sofern man sich ein wenig auf die Musik einlassen kann, Garanten für eine anständige Gänsehaut, woran auch die eher in den Mittellagen angesiedelte kristallklare Stimme von Herrn Eysturstein nicht ganz unschuldig ist.
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