www.Crossover-agm.de INNERSELF: Emotional Disorder
von CSB

INNERSELF: Emotional Disorder   (Locomotive Music)

Kurzes Kraxelintro, dann starten Innerself voll durch. "I know you are desperate" mutmaßt Sänger/Krächzer Fernando in der ersten Zeile des Openers "Desperate" nicht sonderlich zuversichtlich, dies aber mit ziemlichem Nachdruck. Die Spanier lassen vom ersten Ton ihres Debüts keinen Zweifel an ihrer musikalischen Marschrichtung aufkommen, da gibt's nur eins - volle Kraft. Der um Schubladen Bemühte würde den ganzen Spaß wohl ins breite Feld des Powermetals einordnen, was in diesem Falle aber wörtlich zu nehmen ist, denn mit einer solchen Dynamik und Power sind die zahllosen Melodiccombos im Kielwasser von Gamma Ray, Rhapsody und Konsorten in den seltensten Fällen gesegnet. Vielmehr sind hier Anleihen von Bands wie Nevermore, Overkill, Iced Earth oder Kreator auszumachen, was "Emotional Disorder" eine angenehm thrashige Note verleiht. Nur begehen Innerself im Gegensatz zu diesen Referenzbands leider den Fehler, jegliche Abwechslung vermissen zu lassen, weshalb meine anfänglich aufkommende Begeisterung auch spätestens nach dem vierten Song in Langeweile umschlägt. Hinzu kommt, daß der Sänger mit seinem reichlich beschränkten Tonumfang auch nicht wirklich mitreißen kann. Nun ja und textlich will man die ausgetretenen Pfade einer ewig schlechten Welt in dazu auch noch recht gewöhnungsbedürftigem Englisch auch nicht so recht verlassen, wobei das ja nicht so dramatisch wäre (wer weiß was für Enttäuschungen die Jungs schon hinter sich haben), wenn dabei nicht derartige Verdummungen wie "Deathmaster" (musikalisch einer der besseren Songs) herauskommen würden ("Deathmaster, the way you walk, turns to black, unties the disaster, a exterminator riding in the dark"). Uiuiui, da hat aber jemand Fantasie. Der Gesamteindruck fällt daher sehr zwiespältig aus. Sehr schade, denn Potential ist durchaus vorhanden und falls auf dem nächsten Album noch ein paar mehr zündende Ideen dazukommen sollten, könnten Innerself bald oben mitmischen. Fans der oben an zweiter Stelle genannten Bands können ruhig mal ein Ohr riskieren.
Labelkontakt: www.locomotivemusic.de

Tracklist:
1. Desperate
2. Hate Feeds Hate
3. Ebola
4. Hear Me
5. Man Used To Be
6. To Destroy My Life
7. Deathmaster
8. Change The World
9. Words Without Worth
10. More Than You Deserve
11. Dead Calm



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