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JUPITER VI: Back From Mars
von mst
(Retroactive Records/Whirlwind Records)
Wenn auf dem Cover fünf Kosmonauten abgebildet sind und man Bandname und CD-Titel addiert, wird einem das lyrische Konzept dieser Veröffentlichung schon mal klar. Es geht in den Weltraum, wir heben ab. Nun bin ich ja nicht gerade der Science Fiction-Typ und meine Hintergrundinformationen beschränken sich auf das im Kindesalter vollzogene, regelmäßige Konsumieren von "Captain Future"-Serien. Schaun wir also mal ...
Die Musik vom Mars ist schon mal extrem vielschichtig, moderner Rock ist wohl der Konsens, obwohl angereichert mit ganz viel Zutaten aus der Geschichte. Widerspricht sich? Na ja, nicht wirklich. Bei Audioslave zum Beispiel verhält es sich ähnlich. Moderne Rockmusik, klar, aber jederzeit mit dem Spirit der siebziger Jahre und den alten Hardrock-Sauriern verbunden. Beim Jupiter, will sagen bei Jupiter VI, sind es aber nicht Black Sabbath oder Led Zeppelin, die die Inspirationen liefern, vielmehr kommt einem immer wieder Mister David Bowie in den Sinn, ab und an auch T.Rex bzw. die Glamszene im Allgemeinen. Daraus resultiert dann ein unglaublicher Popappeal verbunden mit der Vehemenz des Hardrock und der glitzernden Welt der Glamszene, nie altmodisch, aber immerhin interessant. Mutige Veröffentlichung, denn auch wenn ich der CD einen gewissen Reiz nicht absprechen kann, vermag sie mich doch auch nicht durchgehend zu überzeugen. Der Versuch eines Songs mit deutschem Text ist leider auch ziemlich in die Hose gegangen. Auch wenn solche Lyrics eines gewissen Charmes nicht entbehren, wie Manowars "Herz aus Stahl" amüsant beweist, sollte zumindest ein gewisser Sinn erkennbar sein. Bei einem Satz wie zum Beispiel "Junge Zicklein gehendem Grau 13." erschließt sich mir dieser leider nicht vollends. Auch die aufkommende instrumentale Monotonie bei "Corporate Stiff" ist da nicht wirklich hilfreich. Ein Rocksong wie "In A World Of ..." ist schon von einem ganz anderen Kaliber und zeigt welches Potential hier in Zukunft noch vorhanden ist. Für Leute, die gern mal wieder etwas in der Art von Altmeister Bowie mit Zug in die Moderne hören wollen, annähernd interessant, ebenso natürlich für musikalische Experimentalisten und alle, die durch oben genannte Hinweise neugierig geworden sind. Millionenverkäufe sag' ich trotzdem nicht voraus ...
Kontakt: www.retroactiverecords.net, www.whirlwind-records.com
Tracklist:
01. Back From Mars
02. The Human Endeevor
03. Mimes XIII.II
04. Corporate Stiff
05. From Here Till Ever
06. Passions
07. In A World Of ...
08. All Day And All Of The Night
09. Through The Speakers (Alien Synth Mix)
10. Lucidia
11. Brand New Day
12. Zurich Von Mars
© by CrossOver
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