von tk
Wenn sich zwei Altmeister der Rockmusik zusammenfinden, um ein gemeinsames Bandprojekt zu initiieren, ist das wahrlich nichts Besonderes. Wenn die gemeinsame Arbeit aber in ein mißreißendes Melodic-Hardrock-Album einmündet, sollte man schon mal genauer hinhören. Joe Lynn Turner braucht man wohl niemandem, der sich ein wenig mit klassischer Rockmusik auskennt, ausführlicher vorzustellen. Der Mann gehört seit 30 Jahren zu den trällernden Aktivposten der Szene und hat mit DEEP PURPLE, RAINBOW und verschiedenen Solo-Künstlern, u.a. Glenn Hughes zusammengearbeitet. Gitarrenwizard Akira Kajiyama startete immerhin auch schon 1987 mit seiner Band PRECIOUS und spielte u.a. mit Ex-ANTHEM-Sänger Yukio Morikawa 1998 das RAINBOW-Tribute Album "Niji Densetsu" ein, von dem sich Turner so beeindruckt zeigte, dass der ihn bat, auf dessen Solo-Album "Under Cover 2" die Gitarrenparts zu übernehmen. Seitdem ist die Zusammenarbeit der beiden gewachsen und kommt auf "Fire Without Flame" vollends zum Tragen. Während sich Turner ganz auf den Gesang konzentrieren konnte, hat Kajiyama sämtliche Instrumente eingespielt, was einmal mehr die Allround-Qualitäten des Japaners hervorhebt. Neben treibenden Uptempo-Fetzern wie "Carnival Of Souls", "End Of The Line" oder "Looking For Trouble", in denen sich Herr Kajiyama so richtig austoben und nach Herzenslaune losfrickeln kann, bestimmen auch blueslastige Midtempo-Stücke ("Bad Feeling", "License To Kill") das Songrepertoire. Das Erfreuliche an dieser Produktion ist, dass sie nicht überfrachtet wirkt, sondern mit den basischen Elementen des melodischen Rock 'N Roll auskommt und somit das Augenmerk auf eingängige Refrains und gitarrendominierte Harmonien lenkt, wohingegen Keyboards nur ganz dezent eingesetzt werden. Zum Abschluß gibt's noch ein 70s-Revival mit dem sehr an DEEP PURPLE erinnernden Powerstück "Slowburn". Wer klassischen Hardrock liebt, kommt an "Fire Without Flame" nicht vorbei.
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