von tk
Die kanadische Underground-Legende RAPID TEARS dürfte wohl nur absoluten Vinyl-Freaks und Insidern ein Begriff sein, denn mit der Veröffentlichung der '82er Langrille "Honestly" und dem '84er 4-Tracker "Cry For Mercy" gehören die Kanadier in die Frühphase des aufkeimenden Metalbooms, aus der sie sie auch wieder schnell verabschiedeten und konserventechnisch nie wieder etwas von sich hören ließen. Die 1977 in Toronto gegründete Band verarbeitet in ihren Songs sowohl den Hardrock der späten 70er wie auch NWoBHM- und US-Metal-Einflüsse der frühen 80er. Zur groben Orientierung seien hier insbesondere BARNABAS, SCORPIONS, MAIDEN und QUEENSRYCHE genannt. Die Songs haben allesamt einen hohen Mitwipp- und Bangfaktor, legen eine opulente Kreativität und songdienlichen Ideenreichtum offen, von dem so manche Klon-Combo heutiger Tage nur träumen kann. Neben dem treibenden Opener "Survival" prägen vor allem schnelle, riffbetonte Tracks ("Eliminator", "Operation Airlift") das Klangbild, welches sich anno 1982 vor großen Namen nicht zu verstecken brauchte. Mit einer durchweg starken musikalischen Leistung holzt sich der Fünfer durch die Wälder Kanadas, insbesondere das Gitarrenduo Mike Miller und Clayton Bonin harmoniert hervorragend miteinander, was besonders beim knapp dreiminütigen Instrumental "Down On You" zum Tragen kommt: zweistimmige, sich duellierende Leads, bis die Tränen kullern.
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