BILLY SHARFF: No Return From Snockville von *tf
Sharffs Stimme - das ist die erste Überraschung - erinnert zeitweise an die Stimme Zappas in "Bobby Brown". Zeitweise meint man, Neil Young, dann wieder Tom Waits zu hören. Und dann wieder hört sich Billy einfach nach Billy an. Man ist zumindest überrascht und sucht nach den sonst so passenden Schubladen. Keine in Sicht. Diese Einschätzung passt auch auf die zu hörende Musik Hier meint man eine Mischung aus Countryrock, John Zorn und Laurie Anderson zu hören, was ebenfalls als in höchsten Maße ungewöhnlich eingestuft werden kann. Der aus New Hampshire stammende Musiker und Filmemacher legt mit dieser aktuellen Veröffentlichung sein Debütalbum vor, was alles Mögliche enthält, nur nichts Langweiliges. Man muss sich für die Songs - die zwischen einminütigen Soundschnipseln (Achtung: Residents-Potential!) und fünfminütigen Werken pendeln - natürlich zunächst öffnen, sie fliegen einem nicht zu, sondern wollen, dass man sich auf die jeweilige Grundstimmung einlässt. Dann gibt es allerdings eine Menge interessanter und liebevoll arrangierter Details zu entdecken. Zuhörmusik und eher nichts zum Tanzen, mit teilweise recht skurrilen Texten und einer eigenen Atmosphäre. Wer so was mag, der ist mit dieser Scheibe überdurchschnittlich gut bedient.
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