von rls
Sigma kommen nicht etwa aus
Griechenland, wie man aufgrund ihres Namens vermuten könnte (das Sigma
ist nicht nur das mathematikuntalentierte Schüler plagende Summenzeichen,
sondern ein Buchstabe des griechischen Alphabets, wobei einem aus ihm hervorgegangenen
Symbol aufgrund einer alten Legende magische Kräfte zugeschrieben
wurden), sondern aus Italien, und so klingen sie auch. Orchestraler, melodischer
Power-/Speed Metal mit klassischen Influenzen kommt zwölfmal aus den
Boxen geschossen. Den Terminus Originalität schreiben Sigma indes
ganz klein, denn hier gibt es fast nichts, was man nicht schon auf mindestens
drei anderen Platten in analoger oder besserer Qualität gehört
hat. Der Sechser kopiert wahlweise Rhapsody, Labyrinth
oder diverse andere Stilkollegen aus nichtitalienischen Gefilden, sowohl
in instrumentaler Hinsicht als auch beim Gesang (in "Legacy" und "Minded
Walls" wähnt man Timon Schreiber von Lightmare
am Mikro - zudem wirkt der komplette Eingangspart von "Minded Walls" wie
ein schwächeres Produkt der Herren um Jetzt-Auch-Tankard-Gitarrist
Andi Gutjahr -, in "Follow The Sign" meint man dann Timo "Stratovarius"
Kotipelto zu hören), macht aber leider den Fehler, lediglich Parts
zusammenzuklauben, die die betreffenden Bands als nicht gut genug aussortiert
hätten. Die Idee, die Eurovisions-Melodie zu verarbeiten (das tun
Sigma in "Minded Walls"), hatten Narnia auch schon
vor über zwei Jahren, und das abschließende "Maniac"-Cover hat
mir in Toxic Smiles Liveversion bedeutend besser
gefallen.
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