von CSB
Unser werter Chefredakteur und Osteuropaexperte Herr Ludwig wird es wohl bestätigen können: Die russische Metalszene gehört schon seit vielen Jahren zu den vitalsten und vielfältigsten überhaupt, nur kriegen wir Westeuropäer fast nix von ihr mit. (Er kann. - Anm. rls) Doch zum Glück gibt es ja noch Mailorder wie Black Attakk, mit deren Hilfe es doch immer mal wieder Bands auch hierzulande schaffen, sich eine kleine Fangemeinde aufzubauen. Ob nun das bereits 1996 erschienene und 2006 wiederveröffentlichte Stonehenge-Werk "Victims Gallery" zu den ganz großen Sternstunden des russischen Schwermetalls zählt, wage ich aber fast zu bezweifeln. Geboten wird ein durchaus anständiger Düstermix aus schwerem Death-, Doom- und Darkmetal mit allen Trademarks, die diese Genres so zu bieten haben: schleppendes Zeitlupen-Riffing, durch Mark und Bein gehende Growls, Klagegesang mit Friedhofsatmosphäre, dezent eingesetzte Keyboardteppiche und kitschige Tod-und-Teufel-Texte, die nicht selten die Grenze zur Lächerlichkeit deutlich überschreiten ("Gates of hell are behind your back, are you ready to accept this track" ...). Sieht man vom lyrischen Gehalt ab, gibt es musikalisch relativ wenig zu bemängeln, wirklich ins Schwärmen gerät man aber auch nicht, grundsolide Kost ohne erwähnenswerte Höhen und Tiefen und damit auch ohne echtes Potential, über zehn Jahre nach dem Ersterscheinen noch mal so richtig für Aufsehen zu sorgen. Interessierte können sich mithilfe des untenstehenden Links ja mal 'ne Hörprobe ziehen und sich selbst ein Urteil bilden.
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