von ta
Hat jemand die Avantgarde-Rocker von Cirrha Niva noch im Gedächtnis? Positiv noch dazu? Dann ist das hier neues Ohrenfutter. White Willow sind zwar den Untiefen skandinavischer Seen entsprungen, musizieren aber ähnlich geruhsam, melancholisch, bedächtig und komplex. Zum beinahe klassischen Metal-Gitarren-Duo gesellen sich nebst der Rhythmusfraktion noch Celli und Flöten, die den musikalischen Gesamtentwurf entscheidend mitprägen und zusammen mit dem wehklagenden Gesang von Sylvia Erichsen und famoser, unter die Haut gehender Keyboard/Mellotron/Hammond-Arbeit einen Klangteppich weben, der tatsächlich über dem Boden schweben kann. "Storm Season" bewegt sich in kleinen Schritten fort und kann deshalb gut und gerne Songs aufweisen, die 10 Minuten brauchen. Diese Songs bewegen sich dann in der Schnittmenge aus klassischem Rock, Folk, sphärischem Prog-Rock, softem Metal, Ambient, Opeth-artigen Akustikgitarren und ein wenig Klassik, alles mit wenig Tempo vorgetragen, alles sehr instrumentallastig, malerisch, schön. Und die Gitarrensoli! Da hätten auch noch ein paar mehr gedurft.
|