von rls
Die gibt's auch noch? Nach dem Unfalltod ihres Gitarristen Paul Hackman, der neben Sänger Brian Vollmer die Hauptarbeit des Songwriting leistete, wähnte ich Helix eigentlich schon auf dem Bandfriedhof, aber vorliegende CD belehrt mich eines Besseren, und das ist gut so, denn der krachende, partytaugliche Hardrock der Kanadier sorgt quasi im Handumdrehen für gute Laune. "Half-Alive" besteht sowohl aus neuen Studiosongs als auch aus Liveaufnahmen, allerdings in Antinomie zum Titel aus fünf der ersteren und elf der zweiteren Sorte. Den Studiotracks hört man dabei mitunter schon an, daß Hackmans kreativer Kopf fehlt, obwohl auch hier eine Reihe guter Ideen untergebracht wurden. Aber live sind Helix in ihrem Element, und das belegen auch diese Aufnahmen in eindrucksvoller Weise, obwohl das Material von mehreren Shows aus den Jahren 1992-1997 stammt und lediglich zusammengemixt wurde: Livefeeling kommt trotzdem jede Menge rüber, man sieht förmlich den Schweiß die Hallenwände runterlaufen, allzuviel glattgebügelt wurde scheinbar auch nicht, und über die Entertainmentqualitäten sowohl der Band selbst als auch von Songs wie "No Rest For The Wicked" oder "Rock You" braucht man nun wirklich nicht mehr viele Worte zu verlieren. Sammler dürfte vielleicht interessieren, daß Hackman auf "Animal House", "Wild In The Streets" und "Rock You" noch zu hören ist. Vollmers Röhre klingt nach jahrelanger regelmäßiger Behandlung mit Feuerwasser, aber er beweist (z.B. in "Deep Cuts The Knife"), daß er es auch sanft bringt, wenn er denn will. Mein Favorit ist übrigens die Hymne "Heavy Metal Love" (warum wohl ...?). Mal sehen, was das nächste Studioalbum bringt - bis dahin sei "Half-Alive" für jede Party oder auch zum Autofahren empfohlen.
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